Gunilla Heilborn (SE) / Theater im Bahnhof (AT)

The Wonderful and the Ordinary

G
Theater
O
Graz
 

Gunilla Heilborn und das Theater im Bahnhof üben sich im Erinnern – allerdings weniger im Was, sondern vielmehr im Wie. Die gemeinsame Uraufführung sucht nach Wegen, auch die scheinbar banalen Dinge des Lebens nicht zu vergessen.

The Wonderful and the Ordinary (Foto: Studio Reko)

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Kulturvermittlung


Talks

Uraufführung

 

Fr 29/09, Sa 30/09 & So 01/10, 19.30

Orpheum

75’

19 €

 

In englischer, deutscher und schwedischer Sprache

Talk nach der Vorstellung am Sa 30/09


Das Wunderbare und Überwältigende merken wir uns in der Regel leichter als das Gewöhnliche. Die schwedische Regisseurin Gunilla Heilborn und das Grazer Theater im Bahnhof jedoch teilen eine Liebe zum Alltäglichen. Und so begeben sich drei Ensemblemitglieder des TiB gemeinsam mit einer Performerin und einem Tänzer aus Schweden auf die Suche nach Techniken des Erinnerns für die kleinen Details des alltäglichen Lebens.

Was löst unser Erinnern aus? Ist es ein Geruch, ein Pop-Song? Ist unser Gedächtnis ein Feld, auf dem wir herumstreunen, um Dinge aus der Vergangenheit zu finden? Wenn ich den heutigen Tag in meinen Gedanken in ein wundervolles Bild verwandle – hilft mir das dann dabei, ihn dort zu bewahren? Und wie wäre es, einer dieser wenigen Menschen zu sein, die ein extremes Erinnerungsvermögen haben, das ihnen erlaubt, sich an alles zu erinnern, was sie jemals getan haben? Wäre das Albtraum oder Segen?

Mit verschiedensten Mitteln versuchen die Performerinnen und Performer, ihre Erinnerungen abzurufen, wiederholen und hinterfragen sie – mit besonderem Fokus auf dem, was jenseits großer Ereignisse und Lebensmomente zu liegen scheint. Der 7. April 2017 in Stockholm zum Beispiel: „Wir verlassen die Arbeit per Boot. Mit anderen, die das normalerweise nicht tun würden. Es ist ein schöner Abend. Ein schrecklicher Tag. So, so ruhig.“

Konzept Gunilla Heilborn
Text und Choreografie Gunilla Heilborn und Team
Mit Kenneth Bruun Carlson, Pia Hierzegger, Lorenz Kabas, Monika Klengel, Kristiina Viiala
The Voice Norbert Wally
Licht Minna Tiikkainen
Kostüme Katarina Wiklund
Originalmusik und Ton Kim Hiorthøy
Film Mårten Nilsson
Videotechnik und Ton Jonas Holst
Lichttechnik Johan Sundén
Technikassistenz Moke Rudolf-Klengel
Ausstattungsassistenz Helene Thümmel

Auftragswerk steirischer herbst

Produktion GH Produktioner, Theater im Bahnhof
Koproduktion steirischer herbst, The Swedish National Touring Teater – Riksteatern
Mit Unterstützung von Swedish Arts Council, City of Stockholm, Swedish Arts Grants Committee, Dansens Hus Stockholm, Stockholm County Council

steirischer herbst
Leitung Produktion Dominik Jutz
Produktion Sebastian Weiss
Technische Leitung Karl Masten

Grazer Spielstätten
Produktion Kurt Schulz

Gunilla Heilborn (SE)

Gunilla Heilborn, geboren 1964 im schwedischen Ljungby, lebt und arbeitet als Choreografin und Filmemacherin in Stockholm. Heilborn studierte Film- und Radiowissenschaften ehe sich der Fokus ihres künstlerischen Schaffens auf Tanz und Performance verlagerte. 2002, nach Abschluss ihres Studiums der Choreografie an der Kunsthochschule Stockholm, präsentierte Heilborn schließlich ihr Erstlingswerk „The Ocean is Blue“. Es folgten 14 weitere Bühnenarbeiten sowie sechs Kurzfilme, die sich allesamt Elementen aus Film, Tanz und Theater bedienen und zwischen trockenem Humor und cineastischem Realismus bewegen. Zwei ihrer Performances – „Potato Country“ (2007) und „Gorkij Park 2“ (2014) – waren auch beim steirischen herbst zu sehen; 2017 wird „The Wonderful and the Ordinary“ im Rahmen des Festivals uraufgeführt.

//gunillaheilborn.se

Theater im Bahnhof (AT)

Das in Graz gegründete Theater im Bahnhof ist das größte professionelle freie Theaterensemble Österreichs: Rund 20 Künstler arbeiten kontinuierlich daran es neu zu erfinden um so dem Theater bisher unbekannte Seiten zu entlocken und es stets neu zu definieren. Laut Eigenbeschreibung versteht sich das TiB – so die allgemein anerkannte Abkürzung für das Ensemble – als „zeitgenössisches Volkstheater“, das sich am Schnittpunkt zwischen Tradition und Popkultur angesiedelt hat. Auch der steirische herbst durfte schon des Öfteren Zeuge der Vielseitigkeit des Theaters im Bahnhof werden; so zuletzt im Jahr 2015 als „Black Moonshine“ im Auftrag des Festivals im obersteirischen Vordernberg produziert und präsentiert wurde.

//theater-im-bahnhof.com