Zur Eröffnung des steirischen herbst experimentiert die gefeierte Choreografin Mette Ingvartsen mit sinnlichen, erotischen und sozialen Körpersprachen. Lust- und freudvolle Situationen werden ausgedehnt, bis sie in einem gemeinsamen Fest kulminieren. Eine Choreografie, die gleichzeitig fesselt und stimuliert.
Die Eröffnungsnacht des steirischen herbst endet nicht mit dem Schlussapplaus für „to come (extended)“, sondern mit den letzten Klängen des darauffolgenden Eröffnungskonzerts.
Nach Jahren des Umherschweifens in der Stadt erklärt der steirische herbst im 50. Festivaljahr sein Hauptquartier zum Festivalzentrum. Mit einer spektakulären Überdachung des Innenhofs, einer Installation im öffentlichen Raum, vielfältigen Veranstaltungen, Bar und Restaurant.
Mit ihrer raumfüllenden Labor-Installation gibt Yoko Shimizu Einblicke in die Wunder der Natur. Fotosynthetisch bedruckte Pflanzen und bunte Kristallwelten versprechen eine lange gemeinsame Zukunft von Kunst und Naturwissenschaft.
Die Künstlerin Isabel Lewis lädt zu einem sinnlichen Salon. Eine besondere Zusammenkunft von Dingen, Menschen, Pflanzen und Gedanken, von Musik, Tanz und Duft.
Wie können Kunst und Spiritualität zusammenfinden? Simon Mayer inszeniert ein choreografisches Konzert mit menschlich-maschineller Besetzung, das in einer Feier befreiter Lebensenergie kulminiert.
Unter Sprengung sämtlicher Kategorien starten zwei Musikerinnen das erste herbst-Wochenende. Die Geheimsprache der Kultrapperin Dope Saint Jude übersetzt DJ Mobilegirl in alles, was die Muskeln zucken lässt.
Das Literaturhaus Graz eröffnet und schließt den heurigen Jelinek-Schwerpunkt: Eine Matinee am ersten Festivalwochenende macht Lust auf das Opus Magnum, ein Symposium im Anschluss an das Festival liefert Nachschub für alle, die mit Jelinek noch nicht weit genug gekommen sind.
Ein etwas anderer Stadtspaziergang: Digital und analog, mit Augen, Ohren und Geschmacksknospen können Sie die Stadt der Avantgardekunst neu erleben – sowohl individuell als auch in der Gruppe.
Mit „roboexotica“ wird die fröhliche Koexistenz von Mensch und Maschine für einen Nachmittag lang das Festivalzentrum beleben: Roboter mixen Ihre Drinks und backen Palatschinken für die Kleinen. So macht Technik Spaß!
Erinnern Sie sich mit uns an aufsehenerregende Projekte, stille Provokationen und wegweisende Entscheidungen. Erleben Sie Intendantinnen, Programmmacher und Wegbegleiter aus 50 Jahren Festivalgeschichte im Gespräch.
Sechs Frauen, bewaffnet mit Spitzenschuhen und Hanteln, setzen an, um dem allgegenwärtigen neoliberalen Körperkult gehörig zuzusetzen. Die junge Choreografin Florentina Holzinger versammelt ihre Musen, um Posterboy Apollon aus Balanchines gleichnamigem Ballett von seinem wohl gehüteten Thron zu stürzen.
Angst regiert die Welt. J&J setzen diesem Trend einen Abend über Hoffnung entgegen. Drei Performer und eine Priesterin stellen sich den eigenen Ängsten und berichten vom Suchen, Finden, Verlieren und Wiederbeleben der Hoffnung.
Der steirische herbst lädt dazu ein, in seiner Geschichte zu stöbern: bei einer Führung durch das Festivalarchiv oder ab sofort auch online in einer umfassenden Datenbank.
Wer Elfriede Jelineks Hauptwerk erklimmen mag, der sei ins Veranstaltungszentrum Mürzer Oberland geladen. In diesem Basislager warten Essen und Trinken, Kino und Literatur auf die mutigen Expeditionsteilnehmenden – und manch unvergessliche Nacht.
666 Seiten Jelinek in 144 Stunden als kollektives Leseereignis. An drei Wochenenden lädt der steirische herbst das Publikum dazu ein, „Die Kinder der Toten“ von der ersten bis zur letzten Seite gemeinsam öffentlich vorzulesen. Immer wieder.
Der transdisziplinäre Kulturverein Tortuga und die Druckraum-Initiative Risograd zeigen im Innenhof des Festivalzentrums, wie Träume gedruckt werden können: Unter Anleitung können Sie selbst Druckwerke gestalten und verschiedene Drucktechniken ausprobieren.
Gunilla Heilborn und das Theater im Bahnhof üben sich im Erinnern – allerdings weniger im Was, sondern vielmehr im Wie. Die gemeinsame Uraufführung sucht nach Wegen, auch die scheinbar banalen Dinge des Lebens nicht zu vergessen.
Wenn Hauschka seinen Flügel mit Tischtennisbällen befüllt oder Wäscheklammern appliziert, entsteht daraus ein einzigartiges rhythmisches Zwischenwesen aus Techno, Minimal Music, Musique Concrète und Pop.
Wenn die Untoten zum Tanz bitten: Der Komponist Wolfgang Mitterer begleitet mit musikalischen Improvisationen einen der Lieblingsfilme von Elfriede Jelinek.
Als Partyreihe und Live-Club in der thailändischen Hauptstadt gestartet, begeistert die sechsköpfige Band mittlerweile ein internationales Publikum.
Eine Vielfalt an Grazer Stimmen untersucht die Stimme als manipulatives Instrument. An der Uraufführung der Komposition von Peter Jakober sind unter anderem drei Chöre und insgesamt zwölf Dirigenten beteiligt.
Anlässlich der 50. Ausgabe des musikprotokoll kehrt Händl Klaus als Festivalschreiber mit literarischen Interventionen nach Graz zurück.
Seit 50 Jahren scheut das musikprotokoll nicht davor zurück, Unerhörtes zu Gehör zu bringen und Musik von Komponistinnen und Komponisten weit jenseits des Mainstreams erklingen zu lassen.
Im Spannungsfeld zwischen Konkretem und Abstraktem bringt Andreas Trobollowitschs „komponierte Konfusion“ fünf Performerinnen und Performer an ihre Grenzen.
Die eigene Stimme steckt voller Überraschungen. Die Choreografin Begüm Erciyas lädt zu faszinierenden Selbstgesprächen ein, die mit der eigenen Fremdheit vertraut machen.
Augustin Rebetez schafft ein intimes Kabinett voller seltsamer Objektwesen, umgeben von traumartigen Bildern, mysteriösen Videos und den Klängen des Musikers Louis Jucker.
Erstmals zu Gast beim musikprotokoll, erschließt das gefeierte Ensemble PHACE mit einer erlesenen Auswahl Neuer Musik eine kostbare poetische Welt.
Von der enden wollenden Weisheit eines koreanischen Reiskochers. Jaha Koo gibt einen berührenden Einblick in die Tragik eines einsamen Lebens in einer durch-technologisierten Gesellschaft.
Egal ob Big Band oder kleines Ensemble: Das Studio Dan groovt sich flexibel auf alle experimentellen Wellen ein – diesmal mit buntschillernden Uraufführungen des Avantgarde-Jazz-Posaunisten George Lewis und der Komponistin Oxana Omelchuk.
Kristallklare Klänge und der Sound der Technologie werden im Labor von Andy Cavatorta und Tom Huber anhand eines neu entwickelten Musikinstruments vereint.
Das Streichquartett als Seismograf des Zeitgenössischen: Das renommierte Quatuor Diotima feiert heuer sein musikprotokoll-Debüt mit gleich drei Konzerten.
Ein Ball im musikprotokoll? Ja, allen Ernstes! Zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten schreiben, das RSO Wien spielt auf, und das Publikum tanzt mit.
Marlene Monteiro Freitas überfordert mit ihrer Performance die Sinne. Faszinierend, humorvoll, hochmusikalisch und schräg inszeniert sie das Abbild einer Welt, die in vielerlei Hinsicht aus den Fugen geraten ist.
Barry Guy kommt erstmals zum musikprotokoll und improvisiert mit seinem geschätzten Kontrabassistenkollegen Peter Herbert.
Für „Zukunt als Remix” haben die Ausstellungspartner des steirischen herbst ihre Archive geöffnet und Materialien zur Verfügung gestellt.
Ein feinfühliges Gitarrenquartett, eine virtuose Barockgeigerin und ein legendärer Kontrabassist entführen auf eine vielseitig vielsaitige Reise durch die Jahrhunderte.
Gemeinsam mit Stefan Doepner gehen Josef Klammer und Seppo Gründler der Frage nach, wie das Internet der Dinge klingt. Die Bühne teilen sie sich dabei mit Klangrobotern, Readymades und gehackten Gadgets.
Anna Meredith gilt als einer der innovativsten Geister der modernen britischen Musik. Im Rahmen der „Soundtracks” wird sie ihre Avantgarde-Pop-Klassik-Mischung präsentieren.
Beim „Social Muscle Club“ dreht sich alles ums Geben und Nehmen. Die performative Tauschbörse sorgt entlang der Bedürfnisse und Fähigkeiten des Publikums für unerwartete neue Begegnungen.
Eine Zeitreise in alle Richtungen: Die Kunstuniversität Graz träumt sich mit der Oper „Electric Dreams“ in eine besondere Variante der Eighties.
Zwischen Flügel und Synthesizer, Vibraphon und Orgel, Schlagzeug und Gitarre kreieren Cologne Tape abstrakte musikalische Kraftfelder.
SiS_Mic bringt ihren selbst gebauten Klangtisch, ihren Feedback-Lautsprecher und unterschiedliche Materialien nach Graz. In welche Richtung sich das Konzert entwickeln wird, entscheidet sich erst im Moment.
Rima Najdi hat gemeinsam mit Musikerin Kathy Alberici ihre Performance „Madame Bomba: The TNT project“ zu einem Radiostück verarbeitet, das als audiovisuelle Live-Version zu sehen sein wird.
Im Rahmen der herbst-Akademie 2017 werden heuer zwei Workshops abgehalten – mit ArchipelagoLab, Max Heinrich und Helvetia Leal sowie Eiko Grimberg und Clemens von Wedemeyer.
Was, wenn wir entscheiden, dass nach der Apokalypse noch nicht alles aus ist? Die Gruppe Berlin hat für ihre theatrale Videodokumentation fünf Jahre lang ein Ehepaar begleitet, das sein Dorf bei Tschernobyl nie verlassen hat.
Der steirische herbst eröffnet eine Philosophierkantine: Im geselligen Rahmen servieren wir Performances und Vorträge, die das Leitmotiv für die Diskussion öffnen: vom ozeanischen Denken über alternative Logiken des In-der-Welt-Seins bis zu einem dekolonialen Blick auf ein eurozentrisches „Wir“.
Der chinesische Künstler Tianzhuo Chen vereint Zitate aus Pop, Folklore und Kommerz zu einer globalen Momentaufnahme zwischen Kitsch und Apokalypse. Ein Live-Stream of Consciousness im Rhythmus der Musik.
Eine todesmutige Glückssuche führt die EnKnapGroup und das Nature Theater of Oklahoma in einen amerikanischen Traum zwischen Bagdad und dem Wilden Westen.
Die Klänge des Theremins scheinen wie von Zauberhand erzeugt: Es wird berührungslos mit der elektrischen Kapazität des menschlichen Körpers gespielt. Beim Konzert im Festivalzentrum führt Dorit Chrysler mit Grazer Jugendlichen ihre Komposition „Invisible Flames“ auf.
Orient und Okzident, Transzendenz und Trance verwirbeln sich zum flamboyanten Endpunkt des steirischen herbst 2017, wenn die betörende Karma She aus Israel und der Münchner DJ Mechatok noch einmal das Energielevel ordentlich anheben.
Die Video-Dokumentation „herbst remixed“ begleitet den steirischen herbst, hält alles fest, was geschieht.
Wenn der steirische herbst heuer in der Obersteiermark gastiert, dreht sich alles um „Die Kinder der Toten“ von Elfriede Jelinek. Ihr Gespensterroman räumt sprachgewaltig mit untoten Österreich-Klischees und nationalem Pathos auf.
Untote überall! Drei rare Perlen des Horrorfilms locken mit untoten Protagonisten. Erstklassiger Grusel, ausgewählt von absoluten Genre-Kennern.
Auch in diesem Jahr führen vier Künstlerinnen und Künstler ein sehr subjektives Tagebuch im Netz: Gunilla Heilborn, Marie Gamillscheg, Matthias Schamp und Veronica Kaup-Hasler.
Lust auf eine Jelinek-Reise? Eigens organisierte Bustouren und Wanderungen sowie eine Broschüre führen zu den mysteriösen Schauplätzen von „Die Kinder der Toten“.
„herbst-Fragmente“ ist eine App, die Zugriff auf über 100 Interviewausschnitte und originales Tonmaterial der Geschichte des steirischen herbst ermöglicht.
Das Nature Theater of Oklahoma wagt das Unmögliche: eine Verfilmung von Elfriede Jelineks Roman „Die Kinder der Toten“. Der Dreh rund um Neuberg an der Mürz ist gleichzeitig eine Live-Performance. Wer will, kann zusehen, und vor allem: mitmachen!
Benjamin Verdonck ist ein großer Poet der kleinen Dinge. Mit seinen drei Tischtheatern eröffnet er Bilderwelten, die sich in berührender Einfachheit an die großen Fragen heranwagen.
Bereits zum zwölften Mal erscheint heuer das herbst-Magazin begleitend zum Festival. Und wie immer ist es mehr als ein Programmheft, das einzelne Arbeiten, Ausstellungen oder Projekte zusammenfassend erklärt.
Zum Jubiläum des steirischen herbst lässt ein Künstlerbuch die Geschichte des Avantgardefestivals Revue passieren.
Ein Buch als Auftragswerk. Die Publikation versammelt Beiträge von 50 Kunst- und Theorieschaffenden, deren Arbeiten den steirischen herbst im vergangenen Jahrzehnt geprägt haben.
Der Schwebezustand zwischen Moderne und Kultur und dessen (unheimliche) Zustände im Sinne einer erweiterten Wahrnehmung stehen im Zentrum der Klangforschung von Stefan Fraunberger.
Das „Cinema 666“ erweckt die Geister der filmischen Vergangenheit zum Leben – mit steirischen Home-Movies, vergessenen Kleinoden des Horrors und Klassikern des Nature Theater of Oklahoma.