Eine Zeitreise in alle Richtungen: Die Kunstuniversität Graz träumt sich mit der Oper „Electric Dreams“ in eine besondere Variante der Eighties.
Komposition Matthew Shlomowitz (AU)
Musikalische Leitung Wolfgang Hattinger (AT)
Inszenierung Philipp M. Krenn (AT)
Ausstattung Katharina Wraubek (AT)
Video Design Isabel Zalami (AT)
Musikalische Einstudierung Dimitrios Polisoidis (GR), Boris Brinkmann (DE)
Ein Hotelzimmer. Eine unbekannte Person kann nicht schlafen und schaltet den Fernseher ein. Sie wechselt zwischen Dokumentarfilmen, Verbraucher-TV, Sportberichten und Quizsendungen – ein ferngesteuertes Nebeneinander von Arien, Rezitativgesang und Background-Sängerchören. Fragen kommen auf: Befinden wir uns in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts oder in einem postmodernen Traum über eine postmoderne Zeit? Oder handelt es sich gar um einen Angehörigen der Generation X, der in einem OPERA-80s-TV-Konzepthotel urlaubt?
Eine Zeitreise ist „Electric Dreams“ des australischen Komponisten Matthew Shlomowitz allemal. Aber führt sie in die Zukunft oder in die Vergangenheit? Der Regisseur Philipp M. Krenn inszeniert die Uraufführung mit Studierenden der Kunstuniversität Graz in Kooperation mit dem musikprotokoll und unter Wolfgang Hattingers musikalischer Leitung. Die Achtziger, das bedeutet hier Frisuren mit viel Haar und Schulterpolstern, Yachten und Einkaufsmeilen, zuckersüße Synthesizer, makellose Powerchords und hallende Schlagzeugrhythmen, aber auch aufgemotzte Autos, Flanellhemden und Siebziger-Rockmusik.
Und dann gibt es noch die Achtziger der selbstreflexiven, aber anspruchslosen Kunst, die mal als geschichts- und politikbewusst gefeiert, mal als falsch und leer abgetan wird. „Electric Dreams“ vereint all diese Varianten der guten alten Zeit zu einem traumhaft zeitgemäßen Opernereignis.
Stimmen Camilo Delgado (Tenor), Misaki Morino (Sopran), Katia Ledoux (Mezzosopran), Klaudia Tandl (Sopran), Christian Wester (Bariton)
Schauspieler Lukas Schmidt
Produktion Kunstuniversität Graz/Gesellschaft der Freunde der Kunstuniversität Graz in Kooperation mit ORF musikprotokoll
Matthew Shlomowitz ist Johann-Joseph-Fux-Opernkompositionspreisträger des Landes Steiermark.