Elfriede Jelinek (AT)

Die Kinder der Toten – Der Roman

G
Literatur / Film
O
Neuberg an der Mürz
 

Wenn der steirische herbst heuer in der Obersteiermark gastiert, dreht sich alles um „Die Kinder der Toten“ von Elfriede Jelinek. Ihr Gespensterroman räumt sprachgewaltig mit untoten Österreich-Klischees und nationalem Pathos auf.

Die Kinder der Toten – Der Roman (Foto: F. Schönwiese)

Die Kinder der Toten


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Wir Kinder der Toten

Ohne Titel

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Film

 

„Die Steiermark hasse ich am allerwenigsten“

Sa 30/09, 15.00 & 18.00

Sa 07/10 & Sa 14/10, 15.00

VAZ Mürzer Oberland

70’

Eintritt frei

Ausschnitte aus einem Gespräch mit Elfriede Jelinek

 

In deutscher Sprache

 

Publikumsgespräch

 

Cinema 666 – Jelinek übersetzen

Fr 13/10, 21.00

VAZ Mürzer Oberland

Eintritt frei

Publikumsgespräch

 

In deutscher und englischer Sprache

 

Mit Gitta Honegger (US/AT), Kelly Copper (US), Pavol Liska (US)


Die österreichische Literaturnobelpreisträgerin hat „Die Kinder der Toten“ selbst als ihr wichtigstes Werk bezeichnet. Auf 666 Seiten entfaltet sich eine unheimliche, phasenweise hochkomische, dann wieder beklemmende sprachliche und geschichtskritische Herausforderung: Ausgelöst durch einen Busunfall in den Bergen suchen die Opfer der österreichischen und europäischen Geschichte das Land als Untote heim.

Publiziert im Gedenk- und Gedankenjahr 1995, verbindet „Die Kinder der Toten“ die Frage nach der (Un-)Möglichkeit einer adäquaten Aufarbeitung von in der Nazizeit aufgehäufter Schuld mit einer bitteren Vermessung all jener Terrains, die in der Gegenwart immer noch nationale Identität stiften: Geschichte, Natur, Heimat, Patriotismus in Sport und Volkskultur bis hin zu revisionistischen, rechten Ideologien. Mit dem ihr eigenen Sprachwitz durchforstet Jelinek dieses dichte Themenfeld in einer Mischung aus mythischer Suada, Anklageschrift und Horrorstory.

Ihre grimmigen Phantasmen platziert Jelinek in einer sehr realen Landschaft, die ihr seit Kindheitstagen bestens vertraut ist: in der Landschaft rund um Neuberg an der Mürz, in der Obersteiermark zwischen Mürzzuschlag und Mariazell. Vieles, das im Roman erfunden wirken mag, existiert hier tatsächlich, zum Beispiel der „Wasserfall zum Toten Weib“. Mit einem großen Projekt des Nature Theater of Oklahoma und zahlreichen Begleitveranstaltungen führt der steirische herbst „Die Kinder der Toten“ vielstimmig und multimedial an seinen Ursprung zurück und geht diesem Meisterwerk gemeinsam mit dem Publikum und den Menschen vor Ort auf den Grund.

Elfriede Jelinek (AT)

Elfriede Jelinek, geboren 1946 in Mürzzuschlag, lebt und arbeitet in Wien und München. Sie zählt zu den herausragenden Autorinnen ihrer Zeit und wurde für ihr Schaffen 2004 als erste Österreicherin mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Jelineks Karriere als Schriftstellerin begann in den 1960er Jahren: Nach Anfängen in der Lyrik stellte sie 1968 ihren (jedoch bis 1979 unveröffentlichten) Debütroman „Bukolit“ fertig. Seither folgten 10 weitere Romane – darunter das als ihr Opus Magnum angesehene „Die Kinder der Toten“ (1995) –, die sich allesamt durch sprachgewaltigen Schreibstil und politisch-gesellschaftskritische Inhalte auszeichnen. Neben ihren prosaischen Arbeiten ist Jelinek auch Autorin von mehr als 30 Dramen – unter anderem die „Prinzessinnendramen“, die 2002 beim steirischen herbst aufgeführt wurden – sowie zahlreicher Essays, Drehbücher und Hörspiele.

//elfriedejelinek.com

Die Kinder der Toten

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